Maki Na Kamura
Steine legen, Äpfel lesen
4. Februar bis 16. April 2017


Die Malerei der japanischen Künstlerin Maki Na Kamura ist konzeptuell angelegt. Ihre Landschaftsbilder, die zum ersten Mal in einem deutschen Museum präsentiert werden, sind entfernt von dem, was wir als Landschaft mit unseren Augen rezipieren können – sie finden parallel zur Natur statt. In Maki Na Kamuras Bildern wird die traditionelle Perspektive durch den Einsatz luzider Farbzonen aufgelöst. Die Perspektivität verliert sich in einem dynamischen Raum, in dem sensibel angelegte Farbbereiche auf kräftige Strichlagen stoßen. Meisterhaft legt Maki Na Kamura ihre Farbzonen aquarellhaft an, verschmilzt sie beinahe miteinander und erzeugt dadurch eine Horizontverschiebung, die sich einer Eindeutigkeit des Motivs versagt. Vorder-und Hintergrund werden schon mal durchgewirbelt. Diese Mehrsinnigkeit zeichnet die hohe Qualität der Werke Maki Na Kamuras aus.

Offenheit ist ein Wesensmerkmal der Bilder Maki Na Kamuras. Ihre Werke veranschaulichen – mit oder ohne Figuren – landschaftliche Elemente, die frei von jeglicher Nachbildung der Natur komponiert sind. In manchen Bildzyklen nimmt die Künstlerin Bezüge zu bekannten Gemälden wie Millets „Ährenleserinnen“ von 1857 auf, um dieses Thema in Variationen weiter zu komponieren.