1906 beauftragte Karl Ernst Osthaus den belgischen Gestalter und Architekten Henry van de Velde, den neuen Wohnsitz der Familie in Hohenhagen als Gesamtkunstwerk zu planen. 1908 war der Hohenhof, dessen Grundriss der Form eines Doppelhakens entspricht, bezugsfertig.

Nur die östliche Hangfassade zeigt Achsensymmetrie, während die Eingangs- und Gartenseiten die unregelmäßige Raumaufteilung im Innern widerspiegeln. Hier schuf van de Velde die Innenarchitektur vollständig aus einem Guss: bis „herunter auf das Petschaft auf dem Schreibtische“ gestaltete er Möbel, Wanddekorationen und Bodenbeläge, Lampen und Stoffe, Geschirr und Besteck nach eigenen Entwürfen in Absprache mit dem Bauherrn.
Von Bedeutung für die dekorative Gestaltung der Haupträume waren verschiedene Kunstwerke, an denen sich die Farbkomposition der Einrichtung orientierte, so z.B. von Ferdinand Hodler ‚Der Auserwählte“ im Empfangsraum sowie Edouard Vuillards ‚Herbst vor Paris“ im Damenzimmer.

Henri Matisse malte für den Wintergarten das Fliesentriptychon „Nymphe und Satyr“, von Johan Thorn-Prikker stammen die Treppenhausverglasung sowie die starkfarbige Schablonenmalerei im Arbeitszimmer. Reliefs von Hermann Haller flankieren das Hauptportal.

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