Vasily Klyukin: Skulptur 413, 2022, Foto (c) Tayfun Belgin



VASILY KLYUKIN – MIND SPACE
Osthaus Museum Hagen
30. September 2022 - 29. Januar 2023


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Broschüre zur Ausstellung:
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Interview mit Vasily Klyukin
im top magazin Dortmund, in Herbst 2022
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Mit einer großen Einzelausstellung feiert das Osthaus Museum Hagen die erste Präsentation der skulpturalen Werke von Vasily Klyukin unter dem Titel:
Mind Space – (Denkraum/Raum des Geistes).
Über 250 große und kleine dreidimensionale Werke werden in den großen Räumen des Museums zu sehen sein. Vasily Klyukin ist kein Unbekannter im Osthaus Museum. Seit zwei Jahren erfreut sich das Museum zweier großer Leihgaben, die – von außen sichtbar – im Eingangsbereich platziert sind und die Aufmerksamkeit aller Besucherinnen und Besucher auf sich ziehen.
Alle Werke sind in der typischen, von Vasily Klyukin bevorzugten Technik aus Hunderten von Polycarbonatplatten, den "Petalen" gefertigt. Beispielsweise besteht die Installation „MLCL HLSTN“ allein aus 144 halbmeterhohen Wandskulpturen. Die metaphorischen schwarzen "Obelisken“ erreichen eine Höhe von 7,3 Metern.
Am Museumseingang wird eine der beiden 4,5 Meter hohen Messingskulptur des Künstlers mit dem Titel 413 aufgestellt, die 2021 in Wien vor dem Kunstforum zu sehen war. Die zweite Skulptur dieser Serie steht in der Kulturhauptstadt Spaniens, in Malaga.

Beim Betreten der beeindruckenden Hallen des Museums werden die Betrachtenden Zeuge einer paradoxen Symbiose, bei der der physische Außenraum "mit dem mentalen Innenraum" des Künstlers verschmilzt. Klyukin nutzt sie und füllt sie mit eigens geschaffenen skulpturalen Volumen und Formen, die verschlüsselte Botschaften enthalten.

Dr. Tayfun Belgin, der Direktor des Museums äußert sich begeistert über das Werk Klyukins:
„Das Osthaus Museum als Nachfolgeinstitut des 1902 gegründeten legendären Hagener Folkwang Museums wurde einige Monate nach Kriegsende, am 22.12.1945 gegründet mit den klassischen Aufgaben: Sammeln, Forschen und Präsentieren. Die Osthaussche Folkwang-Idee bezog sich schwerpunktmäßig auf die Kunst der Zeitgenossen. Heute haben wir nicht vor, diese Richtung zu ändern und werden dem Publikum immer wieder Werke zeitgenössischer Künstler vorstellen, die ihrer Zeit oft in gewisser Weise voraus sind. In diesem Zusammenhang freuen wir uns, eine groß angelegte Einzelausstellung des Bildhauers Vasily Klyukin zu präsentieren, die speziell für unsere Räume geschaffen wurden. Vasily Klyukin hat die Bedeutung dieses Ortes erkannt und auf seine architektonischen Fähigkeiten zurückgegriffen. Er spielt ziemlich kühn mit der komplexen und gleichzeitig majestätischen Kapazität der Säle, indem er sie nicht nur mit unterschiedlich großen Skulpturen füllt, sondern auch die Wahrnehmungstiefe mit Szenografie ergänzt: Ein spektakuläres Licht und immersive Audiobegleitung, die Vasily Klyukin schon 2019 anlässlich der Biennale Venedig im Bereich des „Arsenale“ unter dem Titel: In Dante Veritas realisiert hat.

Mathematische Präzision und Bildhauerei:
Die im Osthaus Museum ausgestellten Skulpturen beeindrucken nicht nur durch ihre Größe, sondern vor allem durch ihre Komplexität: Höhe, Durchmesser, Struktur. Alle Blütenblätter/Lamellen werden akribisch berechnet, erst dann entsteht die Form aus Hunderten und manchmal Tausenden von Elementen. Dabei werden eine Reihe moderner Technologien wie das Laserschneiden eingewoben, während der Künstler bewusst auf alle bestehenden klassischen Techniken wie das Gießen, Schmieden oder die Steinbearbeitung verzichtet.

Dr. Denis Ioffe. außerordentlicher Professor an der Université libre de Bruxelles, Belgien zu den Werken Klyukins: "Natur- und exakte Wissenschaften beginnen eine neue, universelle Rolle zu spielen - dieselbe, die sich nun auch in der Kunst von Vasily Klyukin wiederfindet, den ich als einen post-avantgardistischen, transgressiven Schüler von Naum Gabo (1890-1977) bezeichnen möchte“ ("Die transgressive Kunst von Vasily Klyukin: Russische und europäische (Post) Moderne am Scheideweg. Alles in einem integrierten Kunst-Objekt, die visuelle Kultur des Experiments" - Dr. Dennis Ioffe, 2021. Aus dem Buch: Civilization. Die Insel vom Vortag", 2021. Verlag: VERLAG FÜR MODERNE KUNST, Wien, Österreich).

Diese mathematische Präzision, die sich, wie bereits erwähnt, in den Namen der Werke in Form von Formeln oder Koordinaten widerspiegelt, wird vom Künstler beim Malen mit impulsiven, emotionalen Gesten unterbrochen. Klyukin arbeitet mit Acrylfarben, die er mit bloßen Händen direkt aus der Tube aufträgt.

Der Bildhauer: ein multidisziplinär arbeitender Kosmopolit:
Der in der UdSSR geborene Künstler, der in Israel, den USA, Großbritannien, Spanien, Italien, Frankreich, den Niederlanden und Monaco gelebt hat (Deutschland und Indien sind in Planung), begann seine schöpferische Laufbahn im Alter von 35 Jahren, als er seine Leidenschaft für futuristische Architektur entdeckte - für die Verhältnisse moderner Künstler ziemlich spät. Selbst Fürst Albert II. von Monaco ist von seinen spektakulären architektonischen Konzepten begeistert, und die weltweit führende Publikation DesignBoom veröffentlichte gleich mehrere Artikel zu diesem Thema. Schließlich entdeckte das Multitalent seine Liebe zur Bildhauerei und ist seither ein erfolgreicher Bildhauer mit internationalen Projekten wie der letztjährigen Großausstellung "Civilization. Die Insel vom Vortag" im Kunstforum, Wien.

Bekanntheit erlangte der Visionär nicht nur durch die Kollektion "In Dante Veritas" auf der Biennale von Venedig 2019. Heute wird der 45-jährige Künstler von einer der führenden britischen Galerien, der Simon Lee Gallery (London, Hongkong), vertreten.



VASILY KLYUKIN – MIND SPACE
September 30, 2022 - January 29, 2023


The Osthaus Museum Hagen is celebrating the first presentation of Vasily Klyukin's sculptural works with a large solo exhibition entitled: Mind Space - (space of the mind). Over 250 large and small three-dimensional works will be on display in the museum's large rooms.

Vasily Klyukin is no stranger to the Osthaus Museum. For the past two years, the museum has enjoyed two large loans that are visible from the outside and are placed in the entrance area, attracting the attention of all visitors. All works are made from hundreds of polycarbonate sheets, the "petals", using the typical technique favored by Vasily Klyukin. For example, the installation “MLCL HLSTN” consists of 144 wall sculptures that are half a meter high. The metaphorical black "obelisks" reach a height of 7.3 meters. One of the artist's two 4.5 meter high brass sculptures entitled 413, which was on display in Vienna in 2021 in front of the Kunstforum, will be placed at the entrance to the museum. The second sculpture in this series is located in the cultural capital of Spain, in Malaga. Upon entering the impressive halls of the museum, viewers witness a paradoxical symbiosis in which the physical exterior space "melds with the mental interior space" of the artist. Klyukin uses them and fills them with specially created sculptural volumes and forms that contain encoded messages.

dr Tayfun Belgin, the director of the museum, expresses his enthusiasm about Klyukin's work: "The Osthaus Museum, the successor institute to the legendary Hagen Folkwang Museum founded in 1902, was founded a few months after the end of the war on December 22, 1945 with the classic tasks of collecting, researching and presenting. The Osthaussche Folkwang idea focused on the art of the contemporaries. Today we do not intend to change this direction and will continue to present works by contemporary artists to the public, often in some ways ahead of their time. In this regard, we are pleased to present a large-scale solo exhibition of sculptor Vasily Klyukin, created especially for our premises. Realizing the importance of this place, Vasily Klyukin resorted to his architectural skills. He plays quite boldly with the complex and at the same time majestic capacity of the halls, not only filling them with sculptures of different sizes, but also complementing the depth of perception with scenography: a spectacular light and immersive audio accompaniment that Vasily Klyukin already presented in 2019 on the occasion of the Venice Biennale in the Area of the "Arsenale" entitled: Realized in Dante Veritas.

Mathematical precision and sculpting
The sculptures exhibited in the Osthaus Museum impress not only with their size, but above all with their complexity: height, diameter, structure. All petals/lamellae are meticulously calculated, only then does the shape emerge from hundreds and sometimes thousands of elements. A number of modern technologies such as laser cutting are woven in, while the artist deliberately dispenses with all existing classic techniques such as casting, forging or stone processing.

dr Denis Ioffe. associate professor at the Université libre de Bruxelles, Belgium on the works of Klyukin: "Natural and exact sciences are beginning to play a new, universal role - the same that is now also found in the art of Vasily Klyukin, whom I consider a post- avant-garde, transgressive student of Naum Gabo (1890-1977)" ("The transgressive art of Vasily Klyukin: Russian and European (post) modernism at a crossroads. All in one integrated art object, the visual culture of experimentation" - Dr . Dennis Ioffe, 2021. From the book: Civilization.

This mathematical precision, which, as already mentioned, is reflected in the names of the works in the form of formulas or coordinates, is interrupted by the artist while painting with impulsive, emotional gestures. Klyukin works with acrylic paints, which he applies directly from the tube with his bare hands.

The sculptor: a multidisciplinary cosmopolitan
Born in the USSR and having lived in Israel, USA, UK, Spain, Italy, France, Netherlands and Monaco (Germany and India are planned), the artist began his creative career at the age of 35 when he received his discovered his passion for futuristic architecture - quite late by the standards of modern artists. Even Prince Albert II of Monaco is enthusiastic about his spectacular architectural concepts, and the world's leading publication DesignBoom published several articles on the subject. Finally, the all-rounder discovered his love for sculpture and has since been a successful sculptor with international projects such as last year's major exhibition "Civilization. The Island of the Day Before" at the Kunstforum, Vienna.

The visionary not only gained notoriety through the "In Dante Veritas" collection at the Venice Biennale 2019. Today the 45-year-old artist is represented by one of the leading British galleries, the Simon Lee Gallery (London, Hong Kong).